Täglich versuchen wir uns gesund zu ernähren. Doch der Heißhunger auf Schokolade, Chips oder andere Süßigkeiten lauert hinter vielen Ecken. Es gibt unterschiedlichste Ursachen und einige Möglichkeiten den Attacken zu widerstehen.
Was ist eigentlich Heißhunger?
Der plötzliche Drang zur sofortigen Nahrungsaufnahme ist grundsätzlich ein Warnsignal des Körpers: Er benötigt dringend Kohlehydrate, um den Blutzuckerspiegel zu halten und somit einem Ausfall vorzubeugen. Ganz so simple sind die Zusammenhänge meist jedoch nicht, da auch verschiedene Hormone das Hungergefühl beeinflussen.
Vor allem Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert, verursacht den berühmten Heißhunger. Es sorgt dafür, dass die aus den Kohlehydraten gewonne Glukose in die Zellen gelangt und in Energie umgewandelt werden kann. Infolgedessen fällt der Blutzuckerspiegel ab und der Körper meldet ein Hungersignal. Je schneller allerdings der Spiegel sinkt, desto stärker wird das Hungergefühl. Heißhunger resultiert also aus einem rasant fallenden Blutzuckerspiegel.
Übeltäter Zucker
Kohlenhydrate aus Zucker (Saccharose) oder Weißmehl können sehr schnell abgebaut werden und lassen den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen. Genauso schnell sinkt der Spiegel jedoch wieder ab. Heißhunger nach einem Croissant mit Marmelade ist daher vorprogrammiert. Komplexere Kohlenhydrate wie sie in Vollkornprodukten vorkommen, werden langsamer abgebaut und setzen den Blutzuckerspiegel weniger Schwankungen aus.
Heißhunger während der Diät
Der gezielte Verzicht auf Kohlenhydrate (Low-Carb-Diäten) kann ebenfalls zu übermäßigem Heißhunger führen, da der Blutzuckerspiegel niedrig gehalten wird. Die Tabuisierung bestimmter Nahrungsmittel kann zudem das psychische Verlangen nach Verbotenem bedienen. Achten Sie lieber auf Ihren Insulinspiegel, wenn Sie Ihre Diät erfolgreich meistern möchten.
So widerstehen Sie dem Heißhunger
Essen Sie nicht aus Langeweile oder Stress! Versuchen Sie, sich abzulenken: Mit einem heißen Bad, einem Spaziergang oder einem guten Buch.
Kauen Sie zuckerfreien Kaugummi, um die Kaumuskeln zu beschäftigen. Pfefferminz und Menthol sollen zudem den Appetit zügeln.
Putzen Sie direkt nach dem Essen die Zähne, um sich besonders gegen den Abend zu wappnen.
Trinken Sie viel: Wasser, ungesüßter Tee oder Kaffee beschäftigen den Magen.
Vanille beeinflusst die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin und kann so im Kampf gegen den Hunger unterstützend wirken.
Auch einige Schüssler Salze können gegen Heißhunger helfen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten.
Sport ist ebenfalls eine gute Ablenkung und kann nebenbei auch den Appetit mindern. Psychologisch traumhaft: Planen Sie eine Belohnungssnack nach Ihrem Training ein. Oftmals haben Sie nach dem Sport gar keine Lust mehr darauf.
Snacken Sie gesund, wenn Sie dem Heißhunger nachgeben müssen. Greifen Sie zur gesunden Alternative: Obst wie Äpfel und Beerenfrüchte beeinflussen den Blutzucker wenig und sind daher gut geeignet. Nüsse sind zwar kalorienreich, enthalten jedoch gesunde Fettsäuren und sättigen aufgrund des hohen Eiweißgehalts.
Sollten Sie trotz Anwendung zahlreicher Maßnahmen unter wiederkehrenden Heißhungerattacken leiden, suchen Sie in jedem Fall Ihren Arzt auf.