Haben Sie auch schon von der Keto-Diät gehört? Wir erklären den neuen Trend, geben Tipps und weisen auf Risiken hin. Die ketogene Ernährung basiert auf dem Low-Carb-Prinzip und dient in erster Linie der Gewichtsreduktion. Zusätzlich sind AnwenderInnen von der gesundheitlich positiven Wirkung überzeugt. So soll die Keto-Diät PatientInnen mit Diabetes, Alzheimer oder Epilepsie helfen.
Was ist Keto?
Führen Sie eine Keto-Diät durch, so verzichten Sie nahezu komplett auf Kohlenhydrate und damit auf Zucker. Stattdessen versorgen Sie Ihren Körper mit fettreicher Kost. Durch den Mangel an Kohlenhydraten wird die Fettverbrennung erhöht. Das Kalorienzählen ist dabei irrelevant.
Wie funktioniert ketogene Ernährung?
Durch eine fettreiche, aber kohlenhydratarme Ernährung wird der Energiestoffwechsel umgestellt. Normalerweise generiert der menschliche Körper Energie aus Zucker und anderen Kohlenhydraten, die in Glukose umgewandelt werden. Fettreserven werden erst eingesetzt, wenn keine Kohlenhydrate mehr vorhanden sind.
Stoppen Sie die Zufuhr von Kohlenhydraten, entsteht ein Glukosemangel und der Körper stellt den Stoffwechsel auf die sogenannte Ketose um. Dabei handelt es sich um einen Hungermodus, in dem die Leber Fettsäuren in Ketone oder Ketonkörper aufspaltet. Durch diese Umstellung wird die Energieversorgung des Körpers sichergestellt.
Interpretationen und Anwendungen der Keto-Diät variieren vor allem beim empfohlenen Fettanteil, der täglich konsumiert werden soll. Durchschnittlich beläuft sich der Anteil an Kohlenhydraten auf etwa 5 %, an Proteinen bzw. Eiweißen auf 25-35 %. Die restlichen 60-70 % sollten aus Fett bestehen. Strengere Umsetzungen erfordern sogar einen Fettanteil von bis zu 90 %.
Verbotene Früchte: Was Sie nicht essen dürfen
Kohlenhydrate sind verboten, stattdessen werden Fette konsumiert. Auf Obst muss ebenfalls verzichtet werden, da es Fruktose (Fruchtzucker) enthält und die Umstellung des Stoffwechsels verhindert. Eine kleine Portion Beeren jedoch können Sie sich beizeiten gönnen.
Auf diese Lebensmittel sollten Sie außerdem verzichten:
Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis oder Müsli
Kartoffeln
Hülsenfrüchte wie Linsen oder Erbsen
Wurzel- und Knollengemüse wie Karotten
Zuckerhaltige Lebensmittel wie Kuchen, Süßigkeiten
Zuckerhaltige Getränke wie Cola und Limonaden
Fertiggerichte
Jede Art von Zusatzstoffen (Farb-, Konservierungs- oder Süßstoffe)
Alkohol
Diese Nahrungsmittel gehören zu einer ketogenen Ernährung
Stattdessen sollten Sie folgende Nahrungsmittel bevorzugen:
Fettiger Fisch wie Lachs
Fleisch, Wurst oder Speck
Milchprodukte (Vollfettstufe) wie Käse, Sahne oder Butter
Eier
Öle wie Olivenöl
Nüsse und Samen
Avocado
Oberirdisches Gemüse mit geringem Kohlenhydratgehalt wie Zucchini, Tomaten, Gurke oder Brokkoli
Wasser und ungesüßte Tees
Durch den Fokus auf die Fette, sollten diese mit Bedacht ausgewählt werden. Achten Sie auf gute Qualität sowie Verträglichkeit. Gesunde Fette sind z. B. natives, kaltgepresstes Kokos-, Oliven- oder Leinöl. Auch das Fett der Avocado sowie vieler Nüsse ist sehr hochwertig.
Rückkehr zur gewohnten Ernährung
Der menschliche Organismus stellt sich nach etwa einer Woche auf Ketose um. Der ketogenen Ernährung sind keine Grenzen gesetzt. Achten Sie jedoch stets auf Ihr Körpergefühl und ggf. Symptome des Körpers, die darauf hinweisen, dass sie wieder zu einer kohlenhydratbasierten Ernährung zurückkehren sollten.
Spätestens bei Erreichen des Wunschgewichts stellen die meisten AnwenderInnen die Ernährung wieder um. Beachten Sie jedoch, dass Sie sich bei einer längeren Anwendung der Keto-Diät möglichst abwechslungsreich ernähren, um das Risiko einer mangelnden Nährstoffversorgung zu minimieren.
Kehren Sie Schritt für Schritt zu Ihrer gewöhnten Ernährung zurück, damit der Körper sich anpassen kann. Erhöhen Sie den Kohlenhydratgehalt jeden 2. Tag um etwa 5 g und passen Sie gleichzeitig Fett- und Proteingehalt an. Durch einen gemäßigten Übergang beugen Sie einem Jo-Jo-Effekt vor.